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Unabhängigkeitstag der Ukraine

2022, Russland marschiert in die Ukraine ein

 

Am 24. Februar 2022 marschierte Russland in die Ukraine ein. Es war einer der dunkelsten Tage in der europäischen Geschichte.

Am Tag nach Kriegsbeginn las ich, dass das größte Frachtflugzeug der Welt namens „Mriya" von der russischen Armee in der Nähe von Kiew bombardiert wurde. „Mriya" bedeutet auf Ukrainisch "Traum". Ein Satz des ukrainischen Außenministers  berührte uns sehr.

„Sie mögen unser Flugzeug zerstört haben, aber unsere Träume können sie nicht zerstören.“

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Obwohl die Lebensgrundlage vieler Ukrainer zerstört wurde und viele von ihren Familien Abschied nehmen mussten, glaubte ich, dass diese Menschen, wenn sie noch träumen können, in der Lage sind alle Probleme zu überwinden. Mit dieser Hoffnung plante ich das Mriya-Projekt.

 

  1. Erstes Ziel war, dass ukrainische Flüchtlingsschüler und –studenten ein Tanzteam bilden und am World Cultrual Dance Festival in Südkorea teilnehmen und mit einem Preis zurückkehren.

  2. Zweites Ziel war, mehrere europäische Städte zu besuchen, in denen ukrainische Flüchtlinge untergebracht sind, um ihnen Hoffnung und die wahre Liebe Jesu Christi zu vermitteln.

 

Viele ukrainische Schüler und Studenten bewarben sich, um im Tanzteam mitzumachen. Zufällig trafen wir einen ukrainischen Choreografen, der nach Ungarn geflüchtet war und uns auch anschloss, um den Schülern Studenten zu helfen. So wurde das Team „Mriya“ gegründet. Aber die Freude währte nicht lange, denn je weiter wir mit dem Projekt voranschritten, desto mehr Probleme kamen auf uns zu.

   1. Reisepass

Die meisten Schüler und Studenten, die im Sekundentakt in andere Länder geflüchtet waren, hatten keine Reisepässe. Um Pässe anfertigen zu können, mussten sie in ihre Länder zurückkehren. Es war schwierig, in ein vom Krieg zerrüttetes Land zurückzukehren, aber mit Hilfe der Regierungsstellen konnten alle ihre Pässe noch im geplanten Zeitraum ausstellen lassen.

   2. Anwerben von männlichen Tänzern

Für einen traditionellen ukrainischen Tanz brauchten wir unbedingt männliche Tänzer. Aber ukrainische Männer im Alter von 18-60 Jahren durften wegen der gesetzlichen Pflicht für den Wehrdienst das Land nicht verlassen. Zufällig half uns dabei ein Direktor einer ukrainischen Tanzschule, den Kontakt zum Kulturministerium und dem Grenzschutzamt herzustellen. So gelang es uns die erforderlichen Unterlagen an das Kulturministerium und den Grenzschutz zu schicken und von den beiden Seiten die Genehmigung zur Ausreise zu erhalten. Die Bedingung für die Genehmigung lautete: „Holt uns den ersten Preis vom World Cultural Dance Festival!“ Die 15 jungen Männer freuten sich sehr, als sie nach Frankfurt reisten.

   3. Flugticket und –kosten für 40 Personen

Das Tanzfestival war für Ende Juni geplant, also mussten wir vor Ende Juni einreisen. Dieses Jahr waren die Flüge teurer als je zuvor. Wir baten viele Fluggesellschaften um Hilfe, aber sie sagten alle, dass sie uns nicht helfen können. Je näher das Datum rückte, desto nervöser wurde ich.  Aber ich wollte den Glauben an Gott in die Herzen der ukrainischen Schüler und Studenten pflanzen. Ich sagte ihnen oft, dass sie sich auf Gott verlassen sollten. Aber wenn ich mir die Umstände ansah, schien das mir selbst unmöglich. Die Studenten begannen auch zu zweifeln, ob sie fliegen können, und ich selbst zweifelte auch oft. Vor allem, wenn ich sie mit Schweiß in der Kapelle üben sah, wurde ich noch nervöser. Es gab Zeiten, in denen ich aufgeben wollte und dachte, warum habe ich so etwas angefangen und muss mir das antun.

 

Aber dann richtete ein Wort Gottes mein Herz auf.

 

„Du sollst nicht zusehen, wie das Rind oder Schaf deines Bruders irregeht, und du sollst dich ihnen nicht entziehen; sondern du sollst sie deinem Bruder unbedingt wieder zurückbringen. (5. Mose 22:1)“

„Du sollst nicht zusehen, wie der Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Weg fallen, und du sollst dich ihnen nicht entziehen, sondern du sollst ihnen unbedingt aufhelfen. (5. Mose 22:4)“

 

Eines frühen Morgens las ich diesen Vers und ich spürte das tiefgründige Herz Gottes. Wenn Gott selbst die Tiere so liebt, wird er die vielen Menschen in der Ukraine, die in die Irre gegangen oder gefallen sind, nicht hinweg sehen, sondern unbedingt aufhelfen. Und von diesem Moment an ging ich hinaus und begann, dieses Wort an viele Menschen und Firmen zu verbreiten. "Gott sagte, wir sollen uns nicht entziehen. Lasst uns der Ukraine helfen!"

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Während dieser Woche gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Ich sah die glücklichen Gesichter des Tanzteams vor mir, als ich mir vorstellte, wie es die Flugtickets erhielt, die Gott für es gekauft hatte. Allein der Gedanke daran machte mich so glücklich. Innerhalb weniger Tage erhielten wir von vielen Seiten Hilfen und Unterstützungen, und der benötigte Betrag wurde aufgebracht. Wir konnten die Flüge bezahlen, und die Reise nach Korea war bestätigt. Ich war sehr glücklich. Es war wie ein Wunder. Als das Tanzteam an diesem Abend diese Nachricht hörte, brach es in Applaus aus und viele von ihnen hatten Tränen in den Augen.

Unvergessliche Reise nach Korea.

 

Die Schüler und Studenten reisten nach Korea und nahmen am "World Cultural Dance Festival" in Jeonju teil. Es gab professionelle Tanzteams aus anderen Ländern, aber das Mriya-Team konnte den ersten Preis gewinnen. Die meisten Zeitungen, Fernsehsender und Internetportale in Korea berichteten darüber und stellten unser Projekt vor. Ungefähr nach einem Monat kamen wir nach Europa zurück. Wenn ich zurückblicke, sehe ich, dass alles die Gnade Gottes war. Die Liebe Gottes an Ukraine erfüllte all dies.

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Ich sah Gott, der das ukrainische Volk, das unter dem Krieg litt, nicht ignorierte, sondern aufhalf. Wie könnte dieser Gott uns Menschen, die wir in Sünde und Verzweiflung gefallen sind, ignorieren?

Gott hat seinen eingeborenen Sohn vor 2.000 Jahren auf diese Erde gesandt, um uns zu retten, die wir in der Sünde ertrunken sind. Jesus ist nicht an uns vorbeigegangen. Stattdessen kam er zu uns, rettete uns durch sein Blut und machte unsere Sünden so weiß wie Schnee. Wir sind nun keine Sünder mehr. Denn Jesus hat uns durch sein Blut von all unseren Sünden gerettet.

 

Dies war nicht das Ende ihrer Reise. Im August 2022 feierten sie, wie in diesem Jahr, den ukrainischen Unabhängigkeitstag. Sie reisten nach Budapest, Frankfurt, Berlin und Warschau und traten vor insgesamt 7.000 Ukrainern auf der Bühne auf.

Im Jahr 2022 kehrten sie erneut mit einem Weihnachtsmusical zurück und begeisterten im November und Dezember über 20.000 Europäer in 37 Städten in 23 europäischen Ländern. Zum Jahresende hin kehrte das ukrainische Mriya-Team in die Ukraine zurück. In den Monaten Januar und Februar 2023 führten sie das Weihnachtsmusical in 30 ukrainischen Städten auf, trotz der präsenten Sirenen der Kriegswarnungen.

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